FSV Unterleiterbach - SpVgg Stegaurach
1:4
(1:3)
Spielinfos
Liga: Bezirksliga Oberfranken/West
Spieltag: Saison 2009/10 - 18. Spieltag
Datum: 05.04.2010
Anstoß: 15:00 Uhr
Sportstätte: Sportgelände Unterleiterbach, Hauptplatz
Zuschauer: 140
Schiedsrichter: Simon Karlin (SV Gesees)
Mannschafts-Aufstellungen
FSV Unterleiterbach
1 Horcher
2 Ross
3 Lorber
4 Hetzel
5 Zipfel
6 Schmuck
7 Pfister C.
8 Mayer W.
9 Doppernas
10 Gold
11 Wagner M.
Römer 58.
Hetzel
Philipp 21.
Gold
Gök 87.
Wagner M.
SpVgg Stegaurach
1 Steger
2 Eichhorn
3 Oeder C.
4 Ott C.
5 Horbelt Jo.
6 Krümmer
7 Oberst
8 Dorn
9 Bergmüller
10 Reck
11 Diehl
Ott F. 56.
Oeder C.
Pflaum J. 19.
Diehl

Taktische Aufstellungen

FSV Unterleiterbach SpVgg Stegaurach

Torschützen
Doppernas 1:0
(7.)
1:1
(25.)
Bergmüller
1:2
(34.)
Oberst
Foulelfmeter
1:3
(40.)
Reck
1:4
(68.)
Ott F.
Effektive Aurachtaler

Christian Doppernas war mitunter auf in der Defensive gebunden und setzt gegen Christian Ott zur Grätsche an.
anpfiff.info

Nur knapp eine halbe Stunde konnte der FSV Unterleiterbach dem Anspruch eines Spitzenteams gerecht werden. Dann schlugen die Gäste eiskalt zu und entführten letztlich nicht unverdient drei überlebenswichtige Zähler im Abstiegskampf. Ein verschossener Elfmeter und eine Rote Karte waren nicht die einzigen Highlights einer kampfbetonten Auseinandersetzung.
Aus Unterleiterbach
Bernd Riemke
„Wir tun uns leichter, wenn wir nicht das Spiel „Wir tun uns leichter, wenn wir nicht das Spiel machen müssen“,  hatte Heimtrainer Peter Linz die Kreativabteilung der SpVgg um Jochen Horbelt und Christian Dorn schon vor der Begegnung im Auge und hoffte, dass sein Team aus einer kompakten Defensive heraus zum Erfolg kommen würde. Sein Pendant Jürgen Pflaum hatte nach der deftigen Ostersamstags-Schlappe gegen Neustadt-Wildenheid ganz andere Sorgen. Auf der einen Seite galt es die angeschlagenen Hoch, Braun und Rainer Pflaum zu ersetzen, auf der anderen Seite die Köpfe nach der klaren Niederlage wieder frei zu bekommen. Zu einem der spielentscheidenden Protagonisten sollte sich schließlich Stefan Reck aufschwingen, den vor der Partie wohl keiner so richtig auf der Rechnung hatte.

In einer Viertelstunde die Partie gedreht

Dabei erwischten die Hausherren einen Auftakt nach Maß. Gegen eine noch verunsicherte SpVgg Stegaurach suchte der FSV konsequent über die Flügel zum Erfolg zu kommen. Vor allem Christopher Pfister auf der linken Angriffsseite sorgte gehörig für Wirbel und war zudem Wegbereiter des frühen 1:0. Mit dem ersten ernstzunehmenden Angriff brachte er das Leder von der linken Seite scharf vor das Tor, wo Christian Doppernas einen Schritt schneller als sein Gegenspieler war und aus kürzester Distanz kaltschnäuzig vollstrecken konnte (7.). Angespornt durch diesen Treffer inszenierte Unterleiterbach weitere Angriffe über Pfister und Franz Schmuck, der auf der rechten Seite redlich bemüht war. Die Aurachtaler Deckung hatte noch immer nicht richtig ins Spiel gefunden, als sie den nächsten Schock verdauen musste. Nach einem Distanzschuss von Christopher Pfister landete dieser mit den Stollen derart unglücklich auf dem Hinterkopf des sich in die Schussbahn werfenden Kapitäns Marian Diehl, dass dieser mit einer klaffenden Platzwunde das Feld verlassen musste (19.). Jürgen Pflaum wechselte sich selbst ein und verlieh dem eigenen Spiel in der Folgezeit mehr und mehr die nötige Sicherheit. Begünstigt wurde dies sicherlich durch den Ausgleich, der nach 25 Minuten wie aus heiterem Himmel fiel. Ein Eckstoß von der rechten Seite segelte einmal quer durch den Strafraum, wo Sven Bergmüller am langen Pfosten lauerte und aus kurzer Entfernung zum 1:1 einnicken durfte. Im gleichen Maße, wie die Hausherren nun unverständlicherweise den Faden verloren, kam die Sicherheit und der Mut zur Offensive in die bis dato verängstigten Spielerbeine der Aurachtaler zurück. Schon Christian Dorn hätte nach exakt einer halben Stunde den Spielverlauf auf den Kopf stellen können, als er alleine vor Torhüter Horcher verzog. Bernd Oberst machte es wenig später vom ominösen Punkt deutlich besser. Stefan Reck, der zum besten Akteur seiner Farben werden sollte, scheiterte zunächst am glänzend reagierenden Horcher, angelte sich jedoch den Abpraller und ging im folgenden Zweikampf zu Boden. Der Elfmeterpfiff des Unparteiischen erfolgte sofort, obgleich ein klares Foulspiel nicht zwingend vorlag. Oberst ließ sich hingegen nicht zweimal bitten, verlud Horcher und brachte die abstiegsbedrohte SpVgg mit 2:1 in Führung. Spätestens zu diesem Zeitpunkt war es mit der Herrlichkeit des FSV vorbei. Anspiele, die zuvor zielsicher den eigenen Mitspieler fanden, landeten nun im freien Raum und waren immer wieder eine sichere Beute der nun stabileren Hintermannschaft der Blau-Weißen. Die Verunsicherung bei der Linz-Elf verdeutlichte Stefan Philipp, der frühzeitig für den angeschlagenen André Gold in die Partie kam, als er am eigenen Strafraum gegen den nachsetzenden Christian Ott den Ball verlor, dieser auf direktem Weg zu Stefan Reck gelangt, der sich aus gut 25 Metern ein Herz nahm und das Spielobjekt millimetergenau neben den linken Pfosten ins Netz wuchtete. Effektiver kann man seine Chancen nicht verwerten und so ging Stegaurach mit einer lange Zeit nicht erwarteten Zwei-Tore-Führung in die Kabinen.

Abwehrchef Jochen Horbelt bestach durch gutes Stellungsspiel und viel Übersicht. Vor dem Angriff durch Waldemar Mayer spielt er das Leder zum freien Mitspieler.
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Unvermögen hier und Cleverness da

Aus diesen kamen die Gastgeber mit frischem Elan zurück. Stegaurach hatte prompt Glück als der bereits verwarnte Christian Oeder nach überhartem Einsteigen nicht mit der Ampelkarte des Feldes verwiesen wurde (50.). Dies geschah in einer Phase, in der sich die SpVgg zu weit an den eigenen Strafraum zurückdrängen ließ und sich der FSV wieder in die Partie kämpfte. Ein Kopfstoß durch Jeremias Ross blieb chancentechnisch jedoch zunächst die einzige Ausbeute (64.) und so rückten die beiden Torleute in den Blickpunkt, die – jeder auf seine Weise – die Entscheidung in der Begegnung herbeiführten. Zunächst leitete der ansonsten wenig beschäftigte Daniel Horcher einen Rückpass zu leichtfertig direkt in die Füße des aufgerückten Frank Ott weiter, der keine Mühe aus zwanzig Metern ins verwaiste Tor zu treffen (68.). Im direkten Gegenzug bot sich dem bisherigen Tabellenzweiten die Möglichkeit wieder heranzukommen, doch den ebenso zweifelhaften Elfmeter, wie ihn Stegaurach in Halbzeit eins zugesprochen bekam, hielt Matthias Steger gegen Christian Doppernas und sicherte seiner Elf das 4:1 (69.). Unterleiterbach gab nicht auf, rannte immer wieder an, doch im entscheidenden Moment fehlten die zündenden Ideen, um die von Jochen Horbelt gut organisierte Abwehr der SpVgg ernsthaft in Gefahr zu bringen. Über die Schaltstationen Jürgen Pflaum und Stefan Reck gelang es den Gästen vielmehr immer wieder für Entlastung zu sorgen. Sven Bergmüller absolvierte ein enormes Laufpensum in der Sturmspitze und sorgte mit seinen Ballgewinnen dafür, dass die eigene Hintermannschaft immer wieder durchschnaufen konnte. Ein letztes Mal musste sie dies tun, als Christopher Pfister in der 75. Minute das Leder plötzlich mutterseelenallein vor die Füße fiel, er jedoch im Abschluss versagte, so dass Steger mit dem harmlosen Schuss keine Mühe hatte. Ein symptomatischer Abschluss für die Leistung des FSV, da Pfister ebenso furios begann, wie er mit zunehmender Spieldauer nachließ. Negativer Höhepunkt war ohne Zweifel der Platzverweis für Stefan Philipp, der sich in der 84. Minute zu einer Tätlichkeit gegen Jochen Horbelt hinreißen ließ und seiner Mannschaft für die kommenden richtungsweisenden Wochen damit einen Bärendienst erwies. Stegaurach brachte die Begegnung clever zu Ende, während es Unterleiterbach auf eigenem Gelände wieder einmal nicht gelang, die starken Auswärtsleistungen zu bestätigen.
(Quelle anpfiff.info)

Stimmen zum Spiel
Peter Linz
(Trainer FSV Unterleiterbach)
"Wir sind auf einen verunsicherten Gegner getroffen und waren in den ersten 25 Minuten die klar bessere Mannschaft. Die Führung hätte uns eigentlich einen Schub geben müssen. Dann fällt aus dem Nichts der Ausgleich und wir verlieren völlig den Faden. Insgesamt war das sicher zu wenig, wobei es unerklärlich ist, warum wir zu Hause nicht das bringen können, was wir auswärts immer wieder unter Beweis stellen."
Jürgen Pflaum
(Spielertrainer SpVgg Stegaurach)
"Wir machen immer unsere Tore. Unser Problem ist in dieser Saison die Abwehr. Auch heute sind wir durch einen dummen Fehler wieder einem 0:1 hinterhergelaufen. Man hat aber gesehen, dass die Mannschaft sich nicht aufgegeben hat. Das war ein Zeichen, auch an die anderen Mannschaften. Wir leben noch!"
Jeremias Ross
(Kapitän FSV Unterleiterbach)
"Die Auswechslung nach zwanzig Minuten von André Gold hat uns ein wenig aus dem Spiel gebracht. Es ist sehr ärgerlich, dass wir wieder durch eine Standardsituation ein Gegentor bekommen haben. Da hat uns die Ordnung gefehlt. Anschließend haben wir es nicht geschafft, noch einmal in die Partie zurückzukommen. "

Bilder aus anpfiff.info